Das Konzert am Erntedanksonntag, dem 4. Oktober um 17 Uhr ist vollständig dem Barockcello gewidmet: Der Barockcellist Ludwig Frankmar aus Berlin präsentiert beispielhafte Werke der Gattung "Solo-Ricercata" von alten italienischen Komponisten sowie Solo-Suiten von Johann Sebastian Bach.
Die instrumentale Solo-Ricercata im späten 16. Jhrt. hatte ihre Wurzeln im
älteren polyphonen Gesang. Komponisten wie und Virgiliano, Dalla Casa oder
Giovanni Bassano (Kapellmeister an San Marco, Venedig) gingen mit dieser
Kompositionsweise sehr virtuos umzugehen. Musikalische Elemente werden
wiederholt, vergrößert, ineinandergefügt, und erzeugen eine Illussion von
Mehrstimmigkeit. Die letzten Werke in dieser Musikform waren dann im frühen 18.
Jahrhundert die Solowerke von Johann Sebastian Bach.
Ludwig Frankmar stammt aus einer schwedischen Kirchenmusikerfamilie. Nach
Studien in seiner Heimatstadt Malmö bei Guido Vecchi hatte er Anstellungen beim
Symphonieorchester des Liceotheaters (Barcelona Oper) und als Solocellist
am Opernhaus in Göteborg. Nach weiteren Studien bei Thomas Demenga an der
Musikhochschule Basel spielte er als Solocellist der Camerata Bern.
Seitdem er 1995 aus dem Orchesterberuf ausgeschieden ist, beschäftigte er sich zuerst vor allem mit zeitgenößischer
Musik. Der Austausch und die Zusammenarbeit mit Kirchenmusikern führten ihm zur Alten
Musik und zur Historischen Aufführungspraxis. Neben zahlreichen Konzerten, zum
großen Teil in deutschen Kirchen arbeitet er mit anderen Barockmusikern
zusammen. Er lebt in Berlin und in Basel.
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